
Was ist Kinesiologie
Der Begriff „Kinesiologie“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „Kinesis“ = Bewegung und „Logos“ = Lehre zusammen und bedeutet somit die „Lehre der Bewegung“. Die Kinesiologie wurde in den 1960er Jahren in den USA von Chiropraktikern entwickelt und basiert auf dem Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der Akupressur, der Chiropraktik und der Ernährungs- und Bewegungslehre.
Kinesiologie ist der Überbegriff für verschiedene ganzheitliche Methoden, bei denen der Mensch als Individuum mit seinem Zusammenspiel der strukturellen Ebene (Knochen, Muskeln Organe), der psychischen Ebene (Emotionen, seelische Faktoren) und der chemischen Ebene (Stoffwechsel, Blut) betrachtet wird (Triade der Gesundheit). Sind alle drei Ebenen in Balance, sind wir gesund. Wird dieses Gleichgewicht von Stressfaktoren auf einer der drei Ebenen gestört, äußert sich das in Beschwerden wie z.B. Ängsten, Schmerzen, Allergien usw. Mit Hilfe der Kinesiologie können die Ursachen dieser Beschwerden lokalisiert und abgebaut werden. Damit können die vorhandenen Potenziale gefördert, die Gesundheit unterstützt und die Leistungsfähigkeit sowie die Lebensqualität verbessert und damit die ursprüngliche Balance wieder hergestellt werden.
Kernstück der Kinesiologie ist der kinesiologische Muskeltest. Er dient zum Auffinden von Ungleichgewichten in den körperlichen, psychischen und energetischen Ebenen des Menschen und wird als körpereigenes „Biofeedback-System“ genutzt. Der Grundgedanke des Muskeltests ist, dass ein Muskel auf Stress in Form von negativen Informationen, Emotionen, Unverträglichkeiten usw. mit einem kurzen „Abschalten“ oder Nachgeben reagiert. Diese kurze Erstreaktion des Muskels wird vom autonomen Nervensystem gesteuert und kann vom Verstand willentlich weder kontrolliert noch manipuliert werden. Bei den verschiedenen kinesiologischen Methoden wird mit dem Muskeltest „abgefragt“, was den Körper schwächt und mit welchen Methoden –auch Balancen oder Korrekturen genannt – der Muskel, der Körper und damit der Mensch wieder gestärkt werden kann.
Bei dem kinesiologischen Muskeltest wird die getestete Person aufgefordert, das zum Testen benötigte Körperteil (meist ein Arm oder ein Bein) in eine bestimmte Position zu bringen und gegen den Druck des Testers an seinem Platz zu halten. Mit dem Muskeltest überprüfen wir nicht die Kraft des Muskels, sondern testen seine Fähigkeit sich anzuspannen. Das Testergebnis („Muskel ist schwach“ oder „Muskel bleibt stark“) lässt Rückschlüsse auf eventuelle negative Einflüsse bzw. Energieblockaden zu, die auf die getestete Person zum Zeitpunkt des Tests einen Einfluss haben.
Glaubenssätze, Lebensmuster und ihre Zusammenhänge können durch die Kinesiologie aufgedeckt und erkannt werden und dadurch besser bewältigt, durchbrochen und verändert werden. Chronische Erkrankungen und Schmerzen können aus unterschiedlichen Perspektive betrachtet und andere Behandlungsmethoden identifiziert werden. Der Klient wird bei der kinesiologischen Arbeit in die Eigenverantwortung genommen. Dies ist ein wichtiger Aspekt des Prozesses, der die Aktivierung der Selbstregulation und Verbesserung der Körperfunktion zum Ziel hat.
Es kann mehr Lebensqualität, ein Wohlbefinden und ein ausgeglichenes Gefühlsleben erlangt werden. Wer über einen längeren Zeitraum kinesiologisch arbeitet, fühlt sich möglicherweise lebendiger und unternehmungsfreudiger. Der Geist kann beweglicher werden und die Konzentrationsfähigkeit zunehmen. Dadurch kann sich auch ein erhöhtes Selbstwertgefühl einstellen.
Während die Kinesiologie nach Meinung einer Vielzahl von Wissenschaftlern, ganzheitlich orientierten Ärzten, Heilpraktikern und Psychotherapeuten als Ergänzung bzw. Unterstützung einer medizinischen oder psychotherapeutischen Behandlung zur Linderung von gesundheitlichen Beschwerden oder Krankheiten beitragen kann, ist sie in ihrer therapeutischen Wirksamkeit nicht durch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse belegt und im Sinne der Schulmedizin zu Diagnosezwecken ungeeignet.